Garantiert Gesund mit Mercedes-Benz!
Das Design eines Fahrzeuginnenraums ist gelungen, wenn der Kunde sich wohlfühlt. Optik und Haptik sind dabei wichtig, aber nicht die einzig entscheidenden Kriterien. Schließlich müssen sich die Innenraum-Materialien auch im Alltag bewähren und dürfen weder unangenehm riechen noch gesundheitlich bedenklich sein. Grund genug im dritten Teil der Reihe „Interieurdesign“ einmal hinter die Kulissen zu blicken und der Frage nachzugehen: Welche Kriterien müssen Materialien erfüllen, damit sie eingesetzt werden können? Und wie werden sie im Vorfeld getestet, damit der Kunde in jedem Fall „sicher“ sitzt?
„Sicher“ und gut sitzen im Innenraum
Welchen Stellenwert der Innenraum mittlerweile einnimmt, bringt ein Statement von Hartmut Sinkwitz, Leiter Interieur Design bei Mercedes-Benz, zur Einführung der E-Klasse auf den Punkt. Die Limousine definiere nicht nur ein neues Niveau in der Businessklasse, „sie wird neben dem Arbeitsplatz und dem privaten Umfeld auch zum Third Place – zum Lebensraum, in dem die Passagiere modernen Luxus genießen können“ [Automobil Industrie: Das Interieur der neuen E-Klasse, 09.12.2015]. Treffend spricht die Presse so auch vom Fahrzeug als „rollendem Zuhause“ und stellt Vergleiche zum Wohnzimmer an.
Hohe Materialanforderungen
Dabei darf man nicht vergessen, dass die eingesetzten Materialien im Interieur hohen Belastungen standhalten müssen – anders als ein immer angenehm temperierter Wohnraum. Ob Sitzbezüge in Ledernachbildung ARTICO oder Mikrofaser DINAMICA, von Instrumententafeln in Leder Nappa bis zu Zierelementen aus offenporigem Holz: Alle Stoffe müssen nicht nur zu Beginn optisch und haptisch überzeugen, sondern möglichst ein Autoleben lang – bei starken Temperaturschwankungen im Sommer und Winter, hoher UV-Strahlung und täglicher Nutzung. Widerstandsfähigkeit ist daher ein entscheidendes Kriterium. Dazu gehört auch, dass die Materialien bei einem Unfall sicher sein müssen, das heißt splitterfrei und schwer entflammbar. Zudem sind Umwelt- und Gesundheitsaspekte entscheidend. Es reicht nicht, dass der Innenraum einfach nur angenehm riecht, die Luft- und Oberflächenqualität muss auch möglichst schadstofffrei sein.
Herausforderungen
Diese Anforderungen sind immens, gerade wenn man sich vor Augen hält, dass viele Materialien im Innenraum chemisch veredelt sind. Ob Leder, Holz, Kunstfasern oder Kunststoffe – vor dem Einsatz werden die Materialien je nach Platzierung gefärbt, lackiert oder beschichtet, damit sie widerstandsfähig sind und im Fahrzeug verbaut werden können.
Das kann vor allem für Allergiker zum Problem werden, wie Prof. Dr. med. Dr. h. c. Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF), erklärt: „Menschen mit hochempfindlicher Haut sind oft Materialien ausgesetzt, die Reizungen verursachen können. Allergikerfreundliche Innenräume von Autos können Allergiker vor belastenden Einflüssen schützen, zu mehr Sicherheit und zum Wohlbefinden aller Insassen beitragen.“ [Mercedes-Benz Homepage: ECARF-Siegel für Mercedes-Benz, Stand 24.03.2017].
Um hier vorzubeugen, misst Mercedes-Benz bereits seit 1992 die Luftqualität im Innenraum seiner Fahrzeuge. Seit 1996 setzt die Marke interne Emissionsgrenzwerte für Materialien in Bauteilen fest, die im Fahrgast- und Kofferraum verwendet werden. Das beachtliche Ergebnis: In einer Datenbank sind mittlerweile rund 8.000 von der Fachabteilung freigegebene Interieurmaterialien erfasst. Auf diese Materialien können die Designer und Entwickler frei zurückgreifen und immer wieder neu kombinieren.